Weihbischof Henrici: Opus-Dei-Gründer ist eine der grössten Kirchengestalten des 20. Jahrhunderts

„Der selige Josemaría war eine der grössten Gestalten im vergangenen Jahrhundert in unserer katholischen Kirche.“ Diese Überzeugung vertrat Weihbischof Dr. Peter Henrici am Donnerstag bei einer Messfeier in der Zürcher Liebfrauenkirche. Anlass dazu war der 100. Geburtstag des Gründer des Opus Dei, Josemaría Escrivá, der voraussichtlich noch in diesem Jahr heiliggesprochen wird.

Zürich.- Der Zürcher Weihbischof begründete seine Aussage damit, dass Escrivá einer der ersten war, „der die Bedeutung der Laien für die Kirche erkannt“ und „für sie eigens eine Spiritualität des Laienlebens vorgelebt“ hat. Er habe „wirklich das Verdienst und wahrscheinlich auch die Gnade gehabt, als erster diesen Weg voranzugehen“. Wenn sein Werk Widerspruch erfahren habe und noch heute erfahre, so bedeute dies für ein Werk, das aus dem Geist des Evangeliums entstanden ist, ein „Qualitätszeugnis“: „Wehe der Evangelisierung, die keinen Widerspruch erfährt!“

In der Predigt betonte Pfarrer Willi Studer, dass das Leben Josemaría Escrivás ein steter Dienst an Gott und den Menschen war. „Serviam“ (ich möchte dienen), sagte er jeden Morgen beim Aufstehen. Er setzte sich unermüdlich für die Einheit der Kirche ein und verkündete mit grosser Kraft das Sakrament der Busse als Vehikel im Streben nach Heiligkeit.

Nach Escrivá sind alle Getauften zur Heiligkeit, das heisst zur christlichen Vollkommenheit berufen, nicht nur die Priester und Ordensleute. Die Laien müssen sich dazu nicht von ihrem Platz in der Welt (Familie, Beruf, Freundeskreis) entfernen, sondern haben die Aufgabe, gerade hier die Heiligkeit zu suchen, insbesondere in der Arbeit.

Unter dem geistlichen Antrieb Escrivas entstanden und entstehen zahlreiche Sozialwerke in aller Welt. Speziell zu seinem 100. Geburtstag werden verschiedene medizinische Hilfseinrichtungen (Venezuela, Kongo, Mexiko) sowie Berufsschulen und Bildungszentren (Nigeria, Kolumbien, Uruguay) für benachteiligte Bevölkerungsgruppen gestartet.

In Rom findet dieser Tage ein internationaler Kongress zum Thema „Die Grossartigkeit des gewöhnlichen Lebens“ statt, mit Beteiligung von 1200 Personen aus aller Welt, darunter auch Vertreter des Protestantismus, der Orthodoxie, des Judentums und des Islams. Am 15. Juni soll zur von Escriva verbreiteten Botschaft eine grössere Veranstaltung im Zürcher Kongresshaus stattfinden.

Informationsbüro der Prälatur Opus Dei in der Schweiz