Teuflisch und verrückt

Escrivá über Hitler

1956 besuchte Prälat Escrivá, wohl zum zweiten Mal, die ersten Mitglieder des von ihm gegründeten Werkes in Deutschland. Damals begleitete ich ihn von Bonn aus auf einen raschen Ausflug auf den Petersberg. Hinter dem Hotel blickte er in die weite grüne Landschaft nach Osten hin, mehr oder weniger in Richtung Ittenbach. Es war, wie gesagt, in der Richtung so gut wie nur Grün zu sehen, nichts von den „geschäftigen“ Rheinstädtchen. Da bemerkte Prälat Escrivá: Und da sprach Hitler von Lebensraum; er war verrückt (estaba loco). Es wäre auch für mich eine der Erwähnung kaum werte Anekdote geblieben, wenn ich nicht einige Jahre später – 1966 in Frankreich – aus dem Munde des Abbé Etcheverri folgendes gehört hätte: Francisco Botella, der zusammen mit (…) Francisco Casciaro ein enger Mitarbeiter des Gründers des Opus Dei nach der Flucht aus der republikanischen in die nationale Zone während des spanischen Bürgerkrieges gewesen war, habe erzählt, daß Escrivá im Jahre 1938 von Hitler als von einem teuflischen Menschen (hombre diabólico) sprach.

FERNANDO INCIARTE, Die Bedeutung der Freiheit für den seligen Josemaría Escrivá, in: CÉSAR ORTIZ (Hrsg.), Josemaría Escrivá. Profile einer Gründergestalt, Köln (Adamas) 2002, S. 419–432.