Mit welchen Menschen hatte der hl. Josefmaria in den Anfangszeiten des Opus Dei Kontakt?

Als Priester hatte er Kontakt mit Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreisen.

Josemaría Escrivá am Bett des todkranken Isidoro Zorzano

Als Priester hatte er Kontakt mit Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreisen. Schon als junger Seelsorger des von den “Damas apostólicas” getragenen Krankenstifts widmete er viele Stunden der Betreuung von Kranken und verwahrlosten Kindern.

Eine Angehörige der “Damas apostólicas”, Asunción Muñoz, berichtet in ihrem Zeugnis für den Heiligsprechungsprozess von Josemaría Escrivá: “Es gehörte nicht unbedingt zu seinen Pflichten, die umfängliche Arbeit des Krankenstifts im Dienste der Armen und Kranken, also überhaupt der Bedürftigen der verschiedenen Stadtviertel Madrids, zu betreuen. Josemaría nahm jedoch seine Ernennung als Kaplan zum Anlaß, sich großzügig, hingebungsvoll und selbstlos der Unzahl von Armen und Kranken, die er erreichen konnte, zur Verfügung zu stellen.” (VÁZQUEZ DE PRADA, A., Der Gründer des Opus Dei, Josemaría Escrivá; Bd. 1; Die frühen Jahre, Adamas Verlag, Köln 2001, S. 250)

Der hl. Josefmaría betreute viele Bedürftige, die in Baracken oder Bruchbuden der sogenannten Unterstadt hausten. Ebenso kümmerte er sich in den Krankenhäusern um Sterbenskranke – viele von ihnen ohne Hoffnung auf Heilung.

Ein Zeuge aus jener Zeit, José Ramón Herrero Fontana, sagt dazu: “Mir ist ein Bild von damals zutiefst eingeprägt geblieben: Der Vater, kniet neben einem auf einem Strohsack auf dem Boden liegenden Kranken und sagt ihm Worte des Trostes und der Hoffnung. Wirklich, dieses Bild bleibt mir unauslöslich im Gedächtnis: Der Vater am Bett so vieler Sterbender, denen er Trost spendet und von Gott erzählt... Ein Bild, das in einer Art Zusammenfassung jene Jahre seines Lebens widerspiegelt.“ (CEJAS, J.M., José María Somoano en los comienzos del Opus Dei (José María somoano in den Anfängen des Opus Dei), Rialp, Madrid 1995, S. 96).

Neben dieser Sorge um die Kranken und Bedürftigen widmete er sich vielen Menschen unterschiedlichster Berufe: Studenten und Universitätsprofessoren, Handwerkern, Angestellten, Künstlern...

Seine Verkündigung war immer von priesterlichem Geist geprägt. Dies war für viele überraschend in einem Umfeld, in welchem fast spontan religiöse und politische Einsichten miteinander vermischt wurden. In der Öffentlichkeit war der hl. Josefmaria als ein Priester bekannt, der nur von Gott sprach und zur Vergebung und zum Verständnis füreinander aufrief. Er spornte alle an, sich Seite an Seite mit anderen Menschen für hohe und ansprechende Ideale einzusetzen, auch wenn diese politisch oder religiös nicht dieselben Vorstellungen vertraten. Dieser Aspekt verlieh seiner Verkündigung noch größere Anziehungs- und Überzeugungskraft.

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