"Ich bin mir auch bewusst, dass Gott mir seine unerschöpfliche Liebe schenkt, damit ich sie anderen weitergebe"

Jean-David Ponci hat ein Diplom in Philosophie. Er ist Direktor des Zentrums Opus Dei in Lausanne.

Wie bist Du zum Opus Dei gekommen?

Ich stellte mir viele Fragen und hier traf ich Personen an, die mir mit viel Geduld und umfassender Kenntnis antworteten. Damals war ich 15 und ging hin und wieder zum Zentrum in Genf, wo ich meine Gesprächspartner mit Fragen wie: wie kann man denn sicher sein, dass es keine Reinkarnation gibt? Kommen auch die Tiere in den Himmel? bombardierte. Für mein Gegenüber muss das jedes Mal ziemlich anstrengend gewesen sein. Ich glaube, manchmal verstand er nicht so recht, worauf ich hinaus wollte. Dabei hatte ich mir mein eigenes «kleines System» aufgebaut. Und dann, nachdem ich eine Weile das Terrain sondiert hatte, war es so weit – es schien plötzlich ganz logisch, zu glauben, die Sonntagsmesse zu besuchen, eine Einkehr zu machen und die Aufnahme in das Opus Dei zu beantragen.

Und dann, nachdem ich eine Weile das Terrain sondiert hatte, war es so weit – es schien plötzlich ganz logisch, zu glauben, die Sonntagsmesse zu besuchen, eine Einkehr zu machen und die Aufnahme in das Opus Dei zu beantragen.

Was macht es für einen Unterschied, beim Opus Dei zu sein?

Schwer zu sagen! Eigentlich kann ich hier nur für mich sprechen. Sich von Gott geliebt wissen, sich bewusst sein, dass der Herr mit seiner Liebe alles sieht, was ich tue – mein Bett machen, mit dem Fahrrad fahren ‒ , dass ich ihm alles aufopfern kann und die Dinge auf diese Weise einen transzendentalen Wert erhalten, das alles vermittelt ein grosses Gefühl der Sicherheit. Ich bin mir auch bewusst, dass Gott mir seine unerschöpfliche Liebe schenkt, damit ich sie – wie ein Kanal – anderen weitergebe.

3. Wie heiligst Du Deine Arbeit?

Die Frage ist ein bisschen unbequem, weil ich finde, dass ich mehr tun könnte. Aber eigentlich habe ich sie schon beantwortet: ich versuche, die Dinge gut zu machen, weil ich sie in erster Linie für Gott mache. Und weil ich viele verschiedenartige Dinge erledigen muss, halte ich häufig inne und frage den Heiligen Geist: was soll ich jetzt tun? ‒ das gilt für alles, was ich tue, ob ich nun eine mail beantworte, einen Kurs vorbereite, jemanden anrufe oder ob ich mich einfach nur ausruhe und Musik höre …