Gott lässt sich mitten im Alltag finden

Dr. Robert Weber, seit März 2017 Regionalvikar des Opus Dei in Österreich, war zu Besuch bei Bischof Dr. Benno Elbs in Feldkirch. Aus diesem Anlass führte Reinhard Maier vom Vorarlberger „Kirchenblatt“ ein Interview mit dem neuen Regionalvikar.

Feldkirch, 21. Mai 2017

Seit zwei Monaten ist Robert Weber, 40, aufgewachsen in Dornbirn, neuer Regionalvikar des Opus Dei in Österreich. Schon sein Onkel Klaus Küng hatte vor seiner Ernennung zum Bischof von Feldkirch von 1976 bis 1989 diese Funktion inne. Das Kirchenblatt traf ihn anlässlich seines Besuchs in Vorarlberg zum Interview.

Ihr Lebenslauf weist Sie als vielseitiges Talent aus: begabter Violine-Solist, passionierter Schifahrer, Schach- und Tennisspieler, Jusstudium, Gerichtsjahr und Mitarbeit am Institut für Europarecht in Graz, ab 2006 Theologiestudium in Rom und 2011 Priesterweihe. Wer ist Robert Weber?

Das klingt spektakulärer als es wirklich ist. Ich hatte eine unkomplizierte und vielseitige Jugend. Meine Eltern haben immer gefördert, dass ich in viele Richtungen Ausschau halte. Ich habe gerne mit Menschen zu tun, gehe auf sie zu, höre auf sie, versuche sie zu verstehen.

Wie sind Sie in Kontakt zum Opus Dei gekommen?

Ich bin als Jugendlicher zu Sommerfahrten und Schilager mitgefahren und habe da Menschen kennengelernt, die nicht nur tief gläubig waren, sondern mitten im Leben standen, froh und kompetent waren. Zum Opus Dei bin ich am Beginn meines Studiums gekommen. Damals, mit 18 Jahren, war ein Theologiestudium für mich kein Thema.

Was hat Sie an der Spiritualität des Opus Dei angesprochen?

Der Kern der Spiritualität von Opus Dei besteht darin, dass man mitten im Alltag Gott findet und ihm begegnet. Arbeit, Familie, Freundschaften, Erholung – alles sind Orte der Begegnung mit Gott. Ich bin gerufen mitten im Alltag, und kann meine Arbeit für Gott tun und aus Liebe zu meinen Mitmenschen. Das hat mich von Anfang an fasziniert.

Wo liegen derzeit Ihre Aufgaben als Regionalvikar?

Ich versuche mir zunächst einen Überblick zu verschaffen, besuche unsere Einrichtungen in ganz Österreich, in Ungarn und Rumänien, für die ich ebenfalls zuständig bin: Was sind die Freuden und Sorgen der Mitglieder, wo sind die Potentiale, was braucht es, um Menschen mit der Schönheit des Glaubens in Berührung zu bringen?

Wie viele Mitglieder gibt es in Österreich?

In etwa 400, die meisten davon sind verheiratet. Es gibt etwa 20 Priester. Wir haben Bildungseinrichtungen in Wien, Graz, Salzburg, Innsbruck, Linz und Dornbirn. Natürlich versuchen wir darüber hinaus weit mehr Menschen zu erreichen, zum Beispiel durch Bildungsveranstaltungen oder spirituelle Angebote. Auch in Vorarlberg gibt es eine Handvoll Mitglieder, die sich in der Jugend- und Erwachsenenbildung engagieren.

Was sind Ihre Ziele? Wie soll es in zehn Jahren mit Opus Dei und mit der Kirche in Österreich aussehen?

Ich glaube, wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie die Kirche und das Opus Dei als ein Teil von ihr ein junges, frisches, optimistisches Glaubenszeugnis geben kann. Viele Menschen sind auf der Suche und die Kirche hat einen riesigen Schatz, den es zu heben und zu vermitteln gilt. Und ich wünsche mir, dass das Opus Dei dabei mithelfen kann.

Quelle: Vorarlberger Kirchenblatt