Fünf Jahre Harambee

Harambee ist eine Solidaritätsinitiative für Afrika, die am 6. Oktober 2002 aus Anlass der Heiligsprechung von Josefmaria Escrivá gestartet wurde. Sie verdankt sich den Spenden der Teilnehmer an der Heiligsprechungsfeier und vieler anderen Menschen aus zahlreichen Ländern.

Die Anfänge

Die Idee, einen Solidaritätsfond für Bildungsprojekte in Afrika zu gründen, kam bei den Vorbereitungen für die Heiligsprechung auf. Harambee bedeutet auf Kisuaheli ein solidarisches „Alle zusammen!“ oder „mit vereinten Kräften”. Vielleicht ist es am Besten mit „Hauruck!“ zu übersetzen.

Bildung ist der Schlüssel zur Entwicklung Afrikas. Und so wollten sich die Initiatoren mit vereinten Kräften der afrikanischen Herausforderung stellen und vor Ort Bildungsprogramme realisieren. Wie sehr dies der Einstellung Escrivás entsprach, mag das folgende, zugleich einladende und fordernde Wort des Heiligen zeigen: „Ein Mensch oder eine Gesellschaft, die auf die Not und Ungerechtigkeiten nicht reagieren und sich nicht bemühen, sie zu lindern, sind nicht Mensch und nicht Gesellschaft nach dem Maße des liebenden Herzens Christi. Alle Christen müssen in ihrem Eifer übereinstimmen, der Menschheit zu dienen. Sonst wäre ihr Christentum nicht das Wort und das Leben Jesu, sondern eine ein Maske, ein Betrug vor Gott und vor den Menschen.” (Christus begegnen, Nr. 167) 

Auf Erfahrung gebaut

Am Anfang stand ein Pilotprogramm in Kenia. In der Region Kiambú arbeitete bereits seit Jahrzehnten Kimlea, ein Zentrum für Berufsbildung. Ein drängendes Problem in Kiambú ist die Frauenarbeit auf den Teeplantagen. Für einen Arbeitstag von zwölf Stunden erhalten diese Frauen im Durchschnitt nicht einmal zwei Dollar. Viele sind dennoch auf diesen schmalen Verdienst angewiesen, um ihre Kinder zu ernähren. Sei es, weil der Mann sie im Stich gelassen hat, sei aus der traditionellen Vorstellung, Mädchen brauchten keine Bildung, denn der künftige Ehemann werde schon für sie sorgen.

Orange: laufende Projekte Grau: realisierte Projekte

Kimlea bietet den Arbeiterinnen Kurse in Lesen und Schreiben, Buchhaltung und weiteren Grundfertigkeiten. So können sie ihre Familie mit weniger ermüdender und vor allem einträglicherer Arbeit durchbringen. Im Laufe der Jahre hat so manche von ihnen ihre eigene Schneiderei auf die Beine gestellt – oder eine Gärtnerei oder ein Lebensmittelgeschäft. Den Vorteil haben zunächst sie selbst und ihre Familien. Doch zugleich reizen sie in ihrem Umfeld andere Frauen zur Nachahmung an, und sie schaffen auf Dauer neue Arbeitsplätze. 

Seit damals hat Harambee insgesamt 1.008.123,36 € an Spenden erhalten. Mit diesen Mittel wurden 24 Projekte in 14 Ländern unterstützt: Ruanda, Südafrika, Mosambique, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Nigeria, Uganda, Kongo, Sudan, Kenia, Kamerun, Guinea Bisau, Sierra Leona und Madagaskar (vgl. www.harambee2002.org).

Pläne für das kommende Jahr

Bis Oktober 2008 sollen vier weitere Projekte gefördert werden:

In El Obeid (Sudan) eine berufsbildende Schule der Canossianer-Schwestern. Das Projekt richtet sich besonders an junge Flüchtlingsfrauen aus dem vom Krieg erschütterten Süden des Landes.

In Nairobi (Kenia) geht es um die Fortbildung von etwa 4.500 Grundschullehrern.

In Kinshasa (Kongo) ist eine Ambulanz für einen Vorort mit etwa 600 Müttern und 1000 Kindern geplant.

In Madagaskar sollen Handwerkskurse für etwa 75 Familienoberhäupter beginnen (70% Männer und 30 % Frauen). Diese Familien haben durchschnittlich fünf Kinder. Außerdem will eine franziskanische Gemeinschaft Familienkooperativen starten.