Die Kompetenzen und die Stellung des Prälaten des Opus Dei

Der Prälat ist in erster Linie Hirte und Vater. Er steht als solcher im Dienst aller Gläubigen der Prälatur sowie der Kirche und der Menschen überhaupt. Er leitet die Prälatur als deren eigener Oberhirte (Ordinarius proprius) und ist über die Bischofskongregation dem Papst unterstellt.

Information für Journalisten

Seine Vollmacht (iurisdictio) ist von derselben Art wie jene der Bischöfe, doch beschränkt sie sich auf die spezifische Aufgabe, die der Prälatur von der Kirche zugewiesen ist. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Laien und Diözesanpriestern einerseits und den Priestern der Prälatur andererseits.

Bezüglich der Laien und der in einer Diözese inkardinierten Priester kann der Prälat Orientierungen für ihre christliche Bildung und geistliche Betreuung geben. Er hilft ihnen dadurch, die mit ihrer Berufung verbundenen Verpflichtungen zu erfüllen, die sie bei der Eingliederung in die Prälatur (oder, im Falle der Priester, in die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz) aus freien Stücken übernommen haben: die Arbeit und das Familienleben heiligen; in den Charaktertugenden wachsen, ohne sich vom eigenen Milieu abzusondern; zur Evangelisierung der Gesellschaft beitragen usw.

Was die in der Prälatur inkardinierten Priester anbetrifft, so kann ihnen der Prälat die verschiedenen pastoralen Aufgaben adäquat zuweisen. Andererseits ist er verpflichtet, für ihre stetige Bildung ‒ sowohl in der Glaubenslehre als auch im geistlichen Leben und in der Seelsorge ‒, für ihren Unterhalt und für ihre Pflege bei Krankheit oder Alter zu sorgen.

Der Prälat übt seine Hirtensorge in Form von Ratschlägen und Ermahnungen aus sowie durch Gesetze, Vorschriften und Anweisungen.

Der Prälat des Opus Dei wie der “Vater” einer Familie

Den Angehörigen des Opus Dei ist der Ruf Gottes gemeinsam, die Heiligkeit in den gewöhnlichen Tätigkeiten zu suchen. Diese gemeinsame Berufung bildet ein starkes Band, das alle zu einer vereinten Familie zusammenschließt.

Diese geistliche Familie spiegelt den familiären Charakter der Gesamtkirche wider, in der Gott seine Vaterschaft in Vollendung ausübt.

Seit den Anfängen wurde der Prälat spontan und natürlich als “Vater” bezeichnet, denn er ist das sichtbare Prinzip und Fundament dieser Familieneinheit. Er ist für die Gläubigen Lehrer, Heiligender und Hirte, beauftragt, im Namen und in der Person Christi zu handeln. Aus einem ähnlichen Grund werden die Priester in vielen Ländern “Vater” (Father, Père, Padre usw.) genannt.

Der Vater im Opus Dei zählt auf das Gebet der Gläubigen für ihn und seine Anliegen. Er stützt sich auf sie in der Erfüllung seiner Hirtenmission, die ausschließlich darin besteht, sie immer mehr mit Christus zu vereinen, und nicht nur sie, sondern auch viele weitere Menschen, die im Opus Dei christliche Bildung erhalten.

(Kap. 3.4 aus dem Dossier, siehe auch diese Seite)