Der Prälat des Opus Dei: "Oscar Romero wird ein sehr beliebter Heiliger sein"

Der Heilige Stuhl hat am 3. Februar bekanntgegeben, dass der frühere Erzbischof von San Salvador seliggesprochen wird. Hier eine Stellungnahme von Bischof Javier Echevarría sowie Angaben zur Freundschaft des künftigen Seligen mit dem heiligen Josefmaria und mit Angehörigen des Opus Dei.

Bischof Romero und Johannes Paul II.

Papst Franziskus hat den Erlass eines Dekrets durch die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen genehmigt, das den Märtyrertod von Oscar Romero sowie andere künftige Selige betrifft. Der Diener Gottes Oscar Romero (1917-1980) war seit 1977 Erzbischof von San Salvador, als er am 24. März 1980 bei der Messfeier aus Hass gegen den Glauben ermordet wurde.

„Die Märtyrer gehen uns alle an, Gläubige wie Nichtgläubige. Vor allem aber sind sie eine leuchtende Fackel für die, die ihre Hoffnung auf Gott gesetzt haben. Ich bin sicher, dass Erzbischof Oscar Romero ein sehr beliebter Heiliger sein wird."

Zu dieser Nachricht aus dem Vatikan sagte Bischof Javier Echevarría: „Die Märtyrer gehen uns alle an, Gläubige wie Nichtgläubige. Vor allem aber sind sie eine leuchtende Fackel für die, die ihre Hoffnung auf Gott gesetzt haben. Ich bin sicher, dass Erzbischof Oscar Romero ein sehr beliebter Heiliger sein wird."
Der Prälat des Opus Dei weiter: „Ich lernte Erzbischof Romero anlässlich eines Besuches im Jahr 1974 kennen, den er dem hl. Josefmaria in Rom abstattete. Er war ein frommer Mann, lebte völlig selbstlos und diente seinem Volk. Man konnte spüren, dass er um die Heiligkeit kämpfte. Oscar Romero gehörte zu den ersten Bischöfen, die den damaligen Papst Paul VI. nach dem Tode des heiligen Josefmaria im Jahre 1975 schriftlich darum baten, dessen Heiligsprechungsverfahren zu eröffnen. Ich bin sicher, dass er jetzt vom Himmel her zusammen mit seinem Freund Sankt Josefmaria weiter Fürsprache für diesen Teil des Volkes Gottes einlegt."

Der heilige Josefmaria und Oscar Romero lernten sich 1955 kennen. Romero schätzte den Geist des Opus Dei. Als Erzbischof von San Salvador stand er in laufendem Kontakt mit der apostolischen Arbeit der Gläubigen der Prälatur in El Salvador. Während eines Aufenthaltes 1974 in Rom führte er, wie erwähnt, mehrfach Gespräche mit dem heiligen Josefmaria. Der Gründer des Opus Dei wusste um die angespannte Lage, in der Romero in El Salvador lebte. Deshalb sorgte er dafür, dass Bischof Romero in diesen Tagen in Rom ein wenig Erholung finden konnte. Das berichtet Antonio Rodriguez Pedrazuela in seinem Buch „Un mar sin orillas".

Die Zuneigung beruhte auf Gegenseitigkeit. So brachte Bischof Romero in seinem Schreiben an Papst Paul VI. seinen Dank dafür zum Ausdruck, „bei Josemaría Escrivá Zuspruch und Stärke" empfangen zu haben, „um der bleibenden Lehre Christ treu zu sein und der Heiligen Römischen Kirche mit apostolischem Drang zu dienen". Im selben Brief schrieb er: „Er hat es in seinem Leben verstanden, ein ununterbrochenes Zwiegespräch mit dem Herrn und große Menschlichkeit miteinander zu verbinden: Man merkte, dass er ein Mann Gottes war. Und im persönlichen Umgang war er sehr feinfühlig, zugewandt und humorvoll. Zahlreiche Menschen empfehlen ihm seit seinem Tod ganz privat ihre Anliegen an." Wie ein Brief zeigt, den der selige Alvaro del Portillo wenige Monate vor Erzbischof Romeros Ermordung an diesen schrieb, hielt diese Sympathie auch in den Jahren nach dem Tod des Gründers des Opus Dei an.

Außerdem verband Romero bis zu seinem Tod eine tiefe Freundschaft mit Prälat Fernando Sáenz, der der Vikar des Opus Dei in El Salvador war und sein Nachfolger als Erzbischof von San Salvador werden sollte. Am Tag des Mordes, dem 24. März 1980, nahm Erzbischof Oscar Romero wie andere Male an einem Treffen teil, das Priester des Opus Dei für ihre Mitbrüder organisierten. Jahre später schrieb Erzbischof Sáenz in einem Zeitschriftenbeitrag: „Gegen drei Uhr nachmittags schlug er selbst vor, das Treffen zu beenden, weil er noch einen Termin in der Stadt hatte. Ich setzte ihn um halb vier oder vier Uhr am Hospital de la Divina Providencia ab. Bald danach, während der Gabenbereitung der Messe, traf ihn das tödliche Geschoss."

Siehe auch: Oscar Romero und der hl. Josefmaria